Als Dreigenerationen-Team sind wir angetreten, die Nieuw Statendam und HAL auf ihr Markenversprechen der Mehrgenerationen-Cruiseline zu testen…
Nach einer Woche Mittelmeer können wir das für uns sehr gut beantworten. Doch dazu später. Zunächst ein paar grundsätzliche Bemerkungen:

Dafür, dass dieses Schiff erst vier Jahre alt ist, ist es ein sehr klassisches Kreuzfahrtschiff. Hier gibt es keine Rutsche, keinen Klettergarten, keinen Action-Park. Dafür gibt es ein Sportsdeck, Shuffle-Board, hölzerne Bänke, und ein klassisch umlaufendes Promenadendeck. Letzteres ist zwar ziemlich schmal und durch Rettungsbote verdunkelt, aber besser als keins. Auf vielen neuen Schiffen gibt es gar kein Shuffle-Board mehr. Das stirbt quasi genauso aus wie klassische Cruiser. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass manche von Euch es noch nie gespielt haben 😉
Das Heck… … und der Umlauf des Promenadendecks
Klassische… … Schiffselemente
Das Ambiente im Schiff ist zeitlos modern und insgesamt sehr ansprechend. Kritikpunkte unsererseits sind allerdings, dass die Laufwege auf dem Schiff manchmal etwas umständlich sind. Gerade auf den Außendecks kann man sich nur schwer direkt von einem zum anderen bewegen, ohne wieder durch Passagierflure o.ä. zu laufen. Außenflächen scheint es grundsätzlich genug zu geben. Allerdings war die Hälfte der Außenbereiche dieser Tage abgesperrt. Dort hielt sich entweder die Crew auf oder es war gesperrt, um Arbeit zu sparen. Schließlich hatten wir nicht nur eine reduzierte Anzahl an Passagieren (1.300), auch die Crew war deutlich minimiert (780).

Unsere normale Balkonkabine war bei Dreierbelegung schon recht eng. Wenn das dritte Bett ausgezogen war, musste man regelrecht auf den Balkon klettern. Auch das Bad war eher klein, wenn auch modern. Das Beste an unserer Kabine waren unser großer Balkon (gibt es nur auf bei wenigen Kabinen auf der 4. Etage) und die Klimaanlage. Auf meiner 41. Kreuzfahrt hatte ich zum ersten Mal eine Klimaanlage, die ich manuell ausschalten konnte. Kein Klebeband, keine Tücher, kein Schirm gegen den Zug – nix! Das war traumhaft, und ich frage mich: Warum kann das nicht immer so sein?
Unsere Kabine ohne ausgezogenes drittes Bett Das Bad

Sehr schön (in meinen Augen) und klassisch auch das Explorations Café am Bug des Schiffes. Hier verschmelzen Aussichtspunkt, Bar, Reisebüro und Bibliothek zu einem interessanten Ganzen. Ich liebe den Tisch mit dem Puzzle. Das ist für mich der Inbegriff des langsamen Reisens. Und ich kann nicht daran vorbei gehen, ohne nach einem passenden Teil zu suchen. Ich fürchte, das sagt viel über mein bevorzugtes Ambiente auf Schiffen… 😉

Dem Großteil unserer Mitreisenden scheint das ebenso zu gefallen. Jenseits der klassischen Ferienzeiten sind hier vor allem us-amerikanische und niederländische Paare gehobenen Alters an Bord. Von unseren HAL-Reisen zu Ferienzeiten wissen wir aber, dass hier auch viele Familien reisen. Grundsätzlich ist HAL kinderfreundlich. Es gibt Betreuungsangebote für alle Altersklassen und nur der Ocean-View-Pool ist in der Hochsaison für Kinder tabu. Für Reisende, die eine deutsche Reiseleitung wünschen, wäre diese Reise allerdings nicht geeignet gewesen. Mangels Masse gab es keine deutschen Führungen, Speisekarten oder Ähnliches. Darauf sollte man sich bei HAL immer einstellen.


Das Essen war zu allen Zeiten und in allen genutzten Restaurants sehr ansprechend, vor allem das asiatische Tamarind Restaurant war ein echtes Highlight. Auch der Service inklusive unseres großartigen Stewards hat uns gefallen. Allerdings merkte man den Personalmangel ganz deutlich in den Bars. Hier mussten wir oft lange warten, nicht zuletzt deshalb, weil HAL sein Abrechnungssystem auf eine neue Technik umgestellt hatte.

Ocean Bar Treppenhaus
Nun aber nochmals zu den drei Generationen: Ja, HAL ist eine Mehrgenerationen Cruiseline. Hier findet jeder etwas zu tun und sein Plätzchen zum Relaxen. Allerdings geht das etwas auf Kosten der Jüngsten. Wer mit (kleinen) Kindern reist und einen Spielplatz, Wasserspaß, Nervenkitzel oder ähnliches sucht, sollte vielleicht nach Alternativen Ausschau halten. Aber Familien, die mit Pool, Sportsdeck, Tischtennisplatte sowie Kids- und Teen-Club auskommen, werden sich hier wohlfühlen. Und die Omi sowieso ;-). Wiederholung nicht ausgeschlossen.
I’ll keep you posted!
Herzlichst,
Eure Irmela
P.S. Diese Kreuzfahrt haben wir Ende Mai gemacht und berichten jetzt im Rückblick.
Moin Irmela!
Somit ein rund um gelungener Urlaub!
Es hat wieder viel Spaß gemacht, dich auf dieser Reise zu begleiten!
Vielen Dank für die tollen Berichte!
Ganz liebe Grüße!
Und gedanklich seit spätestens gestern, am Meer!
Hannover liegt bei 38 Grad im Schatten 🥴😅!
Tschüss, Kerstin 🙋🏻
hallo Irmela,
wir waren 2016 mit der Westerdam auf der Panamakanalroute von Miami nach San Diego unterwegs. Wir haben diese Reise in bester Erinnerung. Obwohl das Schiff ausgebucht war, hat man überall Platz gefunden und man hatte nie das Gefühl, es sei zu voll. Essen war auch sehr gut. War eine schöne Reise damals. Mir gefallen übrigens die klassischen Schiffe mit dem rundum laufenden Panoramadeck auch am besten. Nach dem Frühstück haben wir immer unsere Runden gedreht. Freue mich schon auf deinen nächsten Kreuzfahrtbericht.
liebe Grüße Andrea
Hallo Irmela,
danke fürs mitnehmen auf diese Reise 😉
Mal gucken, ob es nächstes Jahr HAL, Celebrity oder doch etwas ganz anderes wird. Auf Mein Schiff gibt es übrigens Shuffleboard, leider hatten wir zu den Spielzeiten immer andre „Termine“, so dass es sich leider noch nicht ergeben hat. Aber es steht definitiv auf der To Do Liste 🙂
Liebe Grüße
Michaela
Liebe Irmela,
deiner Beschreibung nach würde mir dieses klassische Schiff auch gefallen!!! Vieles an „Action“ braucht man ab einem bestimmten Alter 😉 oder auch nach eigenen Vorstellungen einer Kreuzfahrt einfach nicht.
Viele Grüße
Helga E.-D.