Heute sind wir in Neapel. Schon von Bord aus kann man hier früh morgens den Anblick des mächtigen Vesuvs genießen…
Das gefällt auch meiner Schwiegermutter, die es sich zum bereits Einlaufen auf dem Balkon bequem gemacht hat. So einfach kann man die Schönheiten der Welt aus dem Liegestuhl genießen. Und mehr noch: Bereits nach wenigen Stunden deutet sich an: auch sie ist auf dem besten Weg, dem Zauber der Kreuzfahrt zu erliegen ;-).
Aber Kreuzfahren besteht ja nur bedingt aus drive-through-Sight-Seeing. Auch die Zielhäfen wollen erlebt werden. Doch mit unserer senioren Kreuzfahrt-Novizin im Schlepptau müssen wir diese Reise mal etwas anders angehen und unsere langen Fußmärsche abspecken. Daher nehmen wir heute direkt ein Taxi zum Castel Sant’Elmo und starten den Tag aus der Vogelperspektive – und das mit einem spektakulären Blick auf Neapel und dem Golf von Sorrent. Danach erklimmen wir das Castel und träumen uns nach Capri und Positano. Herrlich! Mit der berühmten Funiculare fahren wir wieder hinunter in die Stadt, wo wir ein bisschen bummeln und uns treiben lassen.
Vesuv und Schiff Sorrent und Capri am Horizont
Die historische Altstadt überrascht uns immer wieder mit ihren schmalen Gassen und skurrilen Geschäften. Schnell lassen wir uns zu einem köstlichen Eis in einem Straßencaffée hinreißen. Wer keinen Ausflug nach Sorrent, Pompeji oder Capri machen möchte, kann sich unserer Meinung nach auch in Neapel gut beschäftigen. Unser Sohn zum Beispiel möchte unbedingt einmal die beste Pizza der Stadt probieren. Da er selbst ein leidenschaftlicher Pizzabäcker ist, müssten wir seinen Studieneifer eigentlich unterstützen, doch irgendwie ist nach dem Eis kein Platz mehr im Bauch für Pizza. Zum Glück legen Kreufahrtschiffe ja regelmäßig in Neapel an, und beim nächsten Mal klappt es bestimmt ;-).
Die Funiculare In der… …Altstadt
Nach „getaner Arbeit“ ist am Nachmittag Erholung an Bord angesagt. Das schöne ist, das sich jeder auf seine Weise erholen kann – ob jung oder schon etwas älter: Während die einen ein Nickerchen machen, spielen unser Sohn und ich zum Beispiel eine ausgedehnte Partie Shuffle-Board, die ich kläglich verliere. Zum Auslaufen trifft sich dann aber die ganze Familie wieder auf ein Getränk. Dabei lauschen wir gerne den interessanten Ausführungen unseres Kapitäns Noel O’Driscoll. Er beschreibt alle Manöver sehr anschaulich und lässt die Passagiere an der Arbeit auf der Brücke teilhaben. Zudem lernen wir, dass der Name unseres Schiffes nicht englisch sondern niederländisch ausgesprochen wird. Hatten wir bisher immer von der „Nju Stätendam“ gesprochen, heißt es tatsächlich „Nju Staatendam“.

Nach dem gestrigen doch recht ernüchternden Dinner-Erlebnis auf der Terrasse, sind wir heute wild entschlossen, gegen unsere Gewohnheiten drinnen zu essen und das Hauptrestaurant zu testen. Tatsächlich sind die „al fresco Mahlzeiten“ fester Bestandteil unserer Kreuzfahrt-Routine. Kalt haben wir es in Hamburg schließlich oft genug. Aber wir springen heute mal über unseren Schatten. Da wir eine Kabine mit offener Tischzeit haben, können wir ganz frei zum Abendessen gehen. Und tatsächlich ergattern wir heute einen sehr schönen Tisch fast direkt am Heckfenster mit Blick auf den immer kleiner werdenden Vesuv nebst Capri. Wunderbar!

Und auch das Essen ist eine angenehme Überraschung. Heute ist laut Tagesprogramm „Gala“ angesagt. HAL ist eine der wenigen Reedereien, die noch an dieser Tradition festhalten, und das sogar zwei Mal bei einer siebentägigen Kreuzfahrt. Doch zum Glück für uns sehen alle Beteiligten diese Kleiderordnung mittlerweile deutlich entspannter. HAL selbst sagt dazu folgendes: „Herren sollten an Galaabenden in gehobenen Restaurants Hemden mit Kragen und lange Hosen tragen. Damen können elegante Kleider, Röcke oder lange Hosen tragen. Jeans, kurze Hosen und T-Shirts sind nur in den Restaurants mit ungezwungenem Dresscode gestattet.“ Die Zeiten des dunklen Anzugs sind also auch hier vorbei.

Den Restabend verbringen wir bei herrlichem Sternenhimmel auf dem Balkon und lassen den gelungenen Ausflug in Neapel Revue passieren. Als nicht unwesentliche Erkenntnis dieses ersten Tages nehmen wir mit, dass man von seinen eingefahrenen Kreuzfahrtritualen ruhig mal abweichen und dabei sehr schöne Erfahrungen machen kann…
Morgen geht es in Palermo weiter. I’ll keep you posted!
Herzlichst,
Eure Irmela
P.S. Diese Kreuzfahrt haben wir Ende Mai gemacht und berichten jetzt im Rückblick.
Moin Irmela!
Aus meinem Bekanntenkreis habe ich auch festgestellt, das das Kreuzfahrt-Virus ziemlich schnell und langanhaltend einen bei der ersten Reise erwischt 😉!
Schöner Start in eure Reise !
Habt alle einen schönen Tag!
Liebe Grüße!!! 🙋🏻
👍😎